Geschichte der Scheune

Geschichte der Scheune

Die ehemalige Scheune des evangelischen Pfarrhauses Magdeburg Olvenstedt wurde vor 1680 aus Bruchstein erbaut. Damals mussten Pfarrer auf dem Lande noch ihren Lebensunterhalt mit Ackerbau und Viehzucht verdienen. Zusätzlich erhielten sie für kirchliche Amtshandlungen wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen s.g. Stolengebühren und manchmal gab es von den Gemeindemitgliedern mal ein paar Eier oder etwas Fleisch.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts bekamen Pfarrer von der Kirche ein kleines Gehalt. Somit war die Scheune in der Größe dann nicht mehr unbedingt nötig und sie wurde 1891 mit dem Bau des neuen Pfarrhauses um die Hälfte ein gekürzt. Aus dieser Zeit stammt der Klinkergiebel mit den wunderschönen Fenstern zur Ostseite. Im Laufe der Zeit wurde die Scheune bald nur noch als Abstellraum genutzt und verfiel.

Zum Zeitpunkt der Vereinsgründung im September 2000 bot die Scheune ein trauriges Bild: Viele Dachplatten waren morsch, Dachziegel fielen nach und nach herunter. Fenster und Tore gab es schon lange nicht mehr. Durch fehlende Regenentwässerung war ein Teil der Fundamente unterspült und die Wände rissen an den Gebäudeecken auseinander. Einen Fußboden hat die Scheune nie gehabt, für die damalige Nutzung reichte gestampfter Lehm.

Trotz des schlimmen Bauzustandes organisierten die Vereinsmitglieder im Dezember 2000 schon den ersten Adventsmarkt, den viele Olvenstedter besuchten.

08. August 2007 – Volksstimme Magdeburg

Alt-Olvenstedt (rri). Führungswechsel im Verein “Kulturscheune Olvenstedt”. Der Olvenstedter Herbert Umlauft ist während der turnusgemäßen Mitgliederversammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Er löst damit den bisherigen Vereinschef, den Pfarrer Dietrich Warner, ab. Warner, jetzt 2. Vorsitzender des Vereins, erklärte gestern gegenüber der Volksstimme: “Ich trete in die zweite Reihe, um frei zu sein für neue Aufgaben im Bereich meiner Arbeit mit und für Schwerhörige, Ertaubte und Gehörlose über den Bereich Magdeburgs hinaus.”

Dietrich Warner gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Unter seinem Vorsitz wurde die alte Pfarrscheune an der Stephan-Schütze-Straße in den Jahren 2003/04 saniert und modernisiert. Dafür nahmen Warner und Mitstreiter sogar einen Privatkredit auf. Für sein Engagement gehörte Warner zu den von den Volksstimme-Lesern gekürten Magdeburgern des Jahres 2004.

Eine andere verdienstvolle Mitstreiterin des Olvenstedter Scheunenvereins ist Dr. Rotraud Tönnies, bekannt u. a. durch mehrere Bücher und Veröffentlichungen zur Geschichte Alt-Olvenstedts. Sie zählte auch zu den Initiatoren der großen Ausstellung anlässlich des 1050. Dorfjubiläums im vergangenen Monat, die natürlich in der Kulturscheune gezeigt wurde. Der Scheunenverein ernannte die stadtbekannte Olvenstedterin jetzt zum Ehrenmitglied.

Im neuen Vorstand sitzen derweil Janine Freise, Yvonne Hesse-Meßmann, Rico Stolze, Ines Bönkendorf und Sandra Heinemann. Im Beirat sind Karlheinz Schmidt, Uwe Reckler und Kathleen Hoffmann. Der Beirat unterstützt ab sofort die kulturelle Arbeit des Vereins. Der will sich auch in den kommenden Jahren vieler Vorhaben in Olvenstedt widmen.